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Eure Motivation, eure Intension


Wenn man anfängt zu schreiben ...


 

Ich lese so häufig die Handlung ist das „A" und „O" einer Geschichte. Das mag sicher stimmen, aber wieso scheitern so viele Geschichten an der Umsetzung, obwohl die Handlung steht? Sicher, oft liegt es daran, dass die Handlung eben doch nicht ganz ausgereift war. Dass dem Autor beim Schreiben auffiel, das wesentliche Aspekte der Handlung nicht genügend ausgearbeitet waren. Aber , vor allem habe ich so manches Mal das Gefühl, dass die Autoren die Motivation verlieren. Und woran kann das liegen? Wenn einem die eigene Intension nicht bekannt ist, dann geht früher oder später, in den meisten Fällen früher, auch die Motivation flöten.

Aber, was meine ich mit Motivation und Intension? – Ganz einfach: Stellt euch doch, egal ob ihr mit einem neuen Werk anfangt oder bereits mitten in einem drin steckt, einmal folgende zwei Fragen. Sucht nach den Gründen fürs Schreiben.

Also, Frage Nummer 1:

Warum schreibe ich eigentlich?

Oder anders formuliert: Was gibt euch das schreiben, was andere Dinge euch nicht geben?

Die Antwort auf diese Frage kann sehr hilfreich sein, wenn ihr einmal gar keine Lust habt, irgendwas zu schreiben. Dann, haltet euch einfach die Antwort auf diese Frage vor Augen. Ihr werdet es nicht glauben, aber es kann ungemein motivierend sein, sich noch einmal daran zu erinnern, warum ihr ausgerechnet schreibt und nicht Fußball spielt.

Wo wir schon bei ausgerechnet sind, perfektes Stichwort. Kommen wir also zur Frage Nummer 2:

Warum schreibe ich ausgerechnet diese Geschichte?

Hier könnte sich die Antwort auf die Frage eventuell für einige schon weitaus schwieriger gestalten. Ich meine nämlich nicht solche Antworten, wie: Ich hab' einfach diese Wahnsinnsidee im Kopf, die muss aufs Papier. Auch nicht: Ich hatte da diesen Traum, indem ... . Damit könnte eine Antwort anfangen, aber es ist nicht die Antwort an sich. Denn, es fehlt die Intension. Also anders gefragt: Was ist eure Intension, hinter der Geschichte?

Jetzt stellt sich – eventuell – die Frage, was eigentlich eine Intension ist. Hier eine Begriffserklärung, frei von mir formuliert:

Die Intension ist die Kernaussage eures Textes. Was will ich dem Leser vermitteln, wenn er mein Werk liest? Was will ich zum Ausdruck bringen? Dass der erste Schein trügt? Dass der Weg das Ziel ist? Dass es mehr gibt, als wir auf den ersten Blick sehen? Ganz oberflächlich: Sex sells?

Okay, es ist nicht wirklich eine Begriffserklärung, aber ich denke, es macht klar, was ich sagen will.

Was auch immer die Antwort ist, es ist der springende Punkt, ihr müsst eine haben. Und wenn es dann einmal nicht weitergeht, dann sagt euch: „Hey, deshalb schreibe ich. Das will ich anderen mit auf den Weg geben." Ihr werdet sehen, es macht vieles klarer und kann euch unheimlich motivieren. Selbst, wenn eure Leser am Ende eine ganz andere Intension aus dem Werk herauslesen, ihr habt eure ‚Message' nach besten Wissen und Gewissen transportiert. Es ist euer Grund, die Geschichte wirklich zu Ende zu schreiben, den ihr euch mit dieser Antwort liefert.

Also, ran an die Stifte – oder Tasten –und beantwortet diese Fragen für euch. Macht es schriftlich, damit ihr euch die Antworten immer mal wieder ansehen könnt, wenn es doch nicht weitergeht.